Clan of Wild Dreams

Das erste mal an die Zucht dieser faszinierenden Tiere dachte ich bereits in sehr jungen Jahren. Zu meiner ersten Rennmaus kam ich wie man so schön sagt wie die Jungrau zum Kinde. Ich ging wieder einmal in unseren kleinen Zooladen, um Futter für die Kaninchen zu holen, und dann stand eine Mitarbeiterin dort und aus der Brusttasche ihres Poloshirts guckte eine kleine schwarze Rennmaus... meine zukünftige erste Maus. Damals stand es noch nicht zur Diskussion, ob es moralisch verwerflich sei Tiere aus dem Zoohandel zu erwerben. Auch wurden die Rennmäuse damals noch in Aquas von gerade einmal 60 bis 80cm Länge gehalten. Doch war klar, dass ich die Maus ja nicht ewig so allein lassen könnte. Also im Internet geschaut ( kaum zu glauben damals gab es gerade mal 2 richtige Zuchtseiten) und bald  stand fest es sollte ein passender Bock in einer ganz bestimmten Farbe sein... Siam. Und so nahm es seinen Lauf, ich las alles was das Internet damals bot, sprach mit den wenigen "Züchtern" vor Ort, lernte alles über die Farbgenetik und suchte mir passende Renner. Ich erinner mich an teilweise wirklich schöne Würfe. Aber woran ich mich ganz sicher erinner war mein Ärger über die ganzen Probleme. Extrem aggressive Renner, die teilweise 3 Wochen am TG saßen und dabei mehrere Zehen oder Schwanzteile verloren, Mütter die ihre Jungtiere extrem verstoßen oder gefressen haben, Knickschwänze, Juntiere aus einer Linie, die gerade mal 4 Monate alt wurden, und der Umstand, dass kein Tier älter als 1,5 Jahre wurde. Der Grund für letzteres sei streitbar... Also gab ich die Haltung und Zucht der Renner nach gerade einmal 2 Jahren wieder auf. 2015 wollte ich es noch einmal versuchen, es müsste ja möglich sein auch gesunde Renner zu bekommen. Der neue Blick ins Internet sprach für sich, es hatte sich viel getan und so begann die Suche nach einem geeigneten, richtigen Züchter. Fündig wurde ich beim Clan of Sunset Glow und an den ersten Besuch erinnere ich mich als wäre es gestern. So wunderschöne, kräftige und toll gebaute Renner hatte ich noch nie gesehen. Als sich Honigmond und Sonnenschein dann auch noch fantastisch entwickelten, ich wieder alle Seiten aufgesaugt hatte und mit vielen Züchtern Kontakt aufgenommen hatte, war klar, dieses Mal kann und werde ich alles richtig angehen...Und so auch tatsächlich Freude an diesem Hobby haben.

Wie bereits erwähnt betrachte ich diese Aspekte nicht als Ziel, sondern als Vorraussetzung. Wenn ich vor dem Zuchteinsatz bemerke, dass das Tier gesundheitlich nicht auf der Höhe ist, sei es, dass es eine Allergie zeigt, bei Stress schnell abnimmt, oder evtl. soagr ernsthafte gesundheitliche Probleme zeigt, wird es nicht zur Zucht eingesetzt. Egal wie gut der Look oder die Farbe ist. Sollte sich während des Zuchteinsatzes zeigen, dass Probleme auftreten, zb. dass Mutter oder Vater die Jungtiere angreifen, das Muttertier extrem abbaut unter der Jungtieraufzucht, (usw.) wird das Tier ebenfalls von der weiteren Zucht ausgeschlossen. Ich lasse Zuchtanwärter/-innen gern so lange wie möglich gleichgeschlechtlich aufwachsen, sei es mit der/dem Mutter/Vater, Geschwistern oder anderen Zuchtanwärtern. Diese Konstellationen sind für mich in Bezug auf den Charakter des Tieres ausschlaggebender, als die Haltung als Zuchtpaar, da hier wesentlich eher der Hang zu Streitigkeiten zum Vorschein kommt. Jeder zukünftige Körnergeber wird ausdrücklich darum gebeten, mir negative Entwicklungen zu berichten. So kann ich auch nach der Abgabe ein allgemeines und aussagekräftigeres Bild über die Linie erhalten.

Anmerkung zur Händelbarkeit: Es ist eines meiner Zuchtziele zutrauliche Renner zu züchten, da so der alltägliche Umgang für jeden Liebhaber ein bisschen schöner ist, wenn man was von seinen Lieblingen sieht und auch mal Kontakt zu ihnen haben kann. Jedoch schließe ich ein Tier, welches körperlichen Kontakt lieber meidet, nicht direkt von der Zucht aus. Ich gestehe diesen Fluchttieren durchaus ihren Raum zu. In Verpaarungen bedeutet dies jedoch, dass ich zu einem schüchternen Tier einen Partner wähle, der deutliches Vertrauen zum Menschen hat und dies den Jungtieren und dem schüchternen Partner entsprechend signalisieren kann. Bitte beachten sie als zukünftiger Körnergeber, dass sie für jede Maus, egal welches Verhalten sie mir gegenüber gezeigt hat, erstmal fremd sind und auch die Umgebung bei Ihnen neu ist. Vertrauen kann man sich durchaus mit Geduld erarbeiten. Ich erinner mich an meine 2 liebsten Damen immer mit einem ganz besonderen Lächeln auf den Lippen, da beide hier ankamen und überhaupt nicht begeistert waren vom Kontakt mit dem Menschen, und 1 Jahr später haben sie mir Nasenküsschen gegeben und sind von allein zur und auf die Hand gekommen ;)